Bewusstes Atmen ist eine moderne und gleichzeitig uralte Bewusstseinsarbeit, welche die in jedem Menschen vorhandenen natürlichen Entwicklungspotentiale und -ressourcen nutzt und zu mehr Vitalität, Wachheit, Lebensfreude und Selbstbestimmung führen kann.

Ein tiefer und gleichmäßiger Atemrhythmus, der über einen längeren Zeitraum beibehalten wird, ermöglicht es, in unmittelbaren Kontakt zu treten mit unserer Lebendigkeit und dem, was wir ihr entgegenstellen. Durch bewusstes, verstärktes Atmen können Blockaden und Gefühle erreicht werden, die verschüttet waren und bisher nicht gelöst werden konnten. Mit Blockaden sind meist frühe Erlebnisse gemeint, die wir nicht bewältigen konnten und deshalb verdrängt haben. Bevor wir diese nicht zu Ende leben, können sie unser Wachstum und unsere Lebendigkeit behindern und sich als körperliche und seelische Spannung bemerkbar machen.
Manchmal werden wir sensibler für unsere innere Gefühlswelt und verbinden uns mit Schlüsselerlebnissen aus der Vergangenheit. Verdrängte und bisher ungelöste Situationen und Gefühle können bewusst werden. Manchmal durchströmt eine heilende Energie den Körper, und ursprüngliche Gefühle bekommen Raum, sich wieder zu äußern.
Der Atem öffnet nicht selten unser Bewusstsein für mehr Selbstverständnis und für eine liebevolle Beziehung zu uns selbst und anderen. Er kann uns in weite Räume unseres Seins tragen.

Es sind meist nicht die großen Dramen, die uns als Kind behinderten, sondern unerfüllbare Bedingungen, denen wir uns gegenüber sahen und auch Anteile, die über die eigene Geschichte hinausweisen. Als hilfreich hat sich die Verbindung seelischer Bilder mit dem Atemprozess erwiesen. "Bildatmen" nenne ich es.
Das Atmen in einem geschützten, behutsamen Rahmen bietet sich als Wohltat für Körper und Seele. Jeder geht die Schritte beim Atmen, für die er bereit ist. Es ist eine sanfte und gefühlsintensive Methode.